• In der aktuellen Projektphase des Berliner Netzwerks für Ausbildung stehen 1.000 Schülerplätze zur Verfügung
  • Berliner Netzwerk für Ausbildung - seit 2004 erfolgreich an den Partnerschulen tätig
  • Wir sind auch in den Sommerferien für euch da!

Der Polizeipräsident von Berlin

geschrieben am 7. Januar 2010 von IT Support

Vollzählig begann die Informationsveranstaltung der Berliner Polizei zur Ausbildung im mittleren Dienst bei uns in der Koordinierungsstelle. Mittlerer Dienst? Was heißt das eigentlich? Dies fragten sich die Netzwerkschüler/-innen voller Neugier. Frau Daschek und Herr Heinemann vom Berufsinformationszentrum der Berliner Polizei gaben ihr Bestes, um diese Neugier zu befriedigen. Zum Einstieg wurde uns ein Überblick über die Mitarbeiteranzahl der Berliner Polizei gegeben. So arbeiten zurzeit 22.050 Personen im Dienst der Polizei. Dies teilt sich wie folgt auf:

  • 13.000 Schupo (Schutzpolizisten sind die, die in Uniform rumlaufen und die im mittleren Dienst arbeiten. Auf diese Stellen bewerben sich also interessierte Netzwerkschüler/-innen.)
  • 2800 Kripo (Die Beamten der Kriminalpolizei erkennt man nicht so leicht, da sie Zivilkleidung tragen.)
  • 1000 Verwaltungsbeamte (Verwaltungsbeamte kümmern sich um all die administrativen Tätigkeiten, wie z.B. Lohnabrechnungen.)
  • 4500 Angestellte
  • 750 Arbeiter (Arbeiter braucht die Polizei auch. So z.B. Kfz-Mechatroniker, die die Polizeiautos in Schuss halten.)

22.050 Mitarbeiter klingt vielleicht erst einmal viel, ist aber eine relativ geringe Zahl für eine Hauptstadt. Deswegen sind Frau Daschek und Herr Heinemann auch auf der Suche nach jungen und engagierten Azubis. Wer sich bei der Polizei ausbilden lassen will, muss erst einmal die Einstellungsvoraussetzungen erfüllen (siehe Kästchen). Wenn diese erfüllt sind, muss man seine vollständig ausgefüllten Bewerbungsunterlagen an das BIZ der Polizei senden. Damit beginnt der Bewerbungsprozess. Als nächste Hürde müssen die Testtage überstanden werden.

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Einstellungsvoraussetzungen für den mittleren Dienst (Schupo)

  • Deutscher/EU-Bürger (Ausnahme: türkische Bewerber müssen während ihrer Ausbildung die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben)
  • FDGO (Freiheitlich demokratische Grundordnung) einhalten
  • Erweiterter HSA (Durchschnitt von min.: 2,5 in Deutsch, Geschichte, Mathe, 1. Fremdsprache); MSA (Durchschnitt von min. 3.0)
  • Größe: min. 1,60 m für Frauen/ min. 1,65 für Männer (Berlin ist das einzige Bundesland, welches Frauen ab 1,60 m zulässt)
  • Gesundheit (durch ärztliches Attest)
  • Schwimmfähigkeit (Bronzeabzeichen, nicht älter als 5 Jahre) – falls jemand ins Wasser fällt, muss der Beamte in der Lage sein, den Bürger zu retten

Der erste Testtag

Im BIZ der Polizei in Mitte

  • Diktat: (Bildungsstand der 10. Klasse) – K.O.-Kriterium: Wer zu viele Fehler macht, fliegt sofort aus dem Auswahlverfahren
  • Merkfähigkeit: die Bewerber erhalten einen Zettel mit verschiedenen Begriffen, und müssen sich diese merken, um sie später anderen Begriffen zuzuordnen
  • Allgemeinwissenstest: 50 Fragen, eine halbe Stunde Zeit; kein Multiple Choice, sondern Sätze mit Begründung schreiben – min. die Hälfte richtig
  • Im Ausbildungszentrum in Ruhleben

  • Sporttest: Grundfitness: 2000m Lauf (Frauen in 11,2 Minuten/Männer in 9,2 Minuten); Hindernisparcour (später muss man ja evtl. mal einen Verdächtigen verfolgen) – den Sporttest darf man einmal wiederholen, schließlich kann man ja mal einen schlechten Tag haben

Nachdem der erste Testtag überstanden ist, wird eine Rangliste mit den Punkten der Bewerber gebildet (für jeden Test gibt es Punkte – deswegen ist Konzentration ganz wichtig, damit so viele Punkte wie möglich erreicht werden). Die Besten werden zur mündlichen Prüfung eingeladen. Bei der mündlichen Prüfung werden die Bewerber/innen vor ein Gremium mit sechs anderen Bewerber/innen geladen. Diesem Gremium müssen sich die Bewerber/-innen vorstellen. Danach bekommen sie ein Thema, über welches sie diskutieren müssen (z.B. Aufhebung der unbegrenzten Geschwindigkeit auf der Autobahn). Nach der Gruppendiskussion wird jeder einzeln interviewt und muss Fragen beantworten wie: Warum will ich zur Polizei? Wo habe ich mich informiert? Was macht ein Polizeibeamter? Wie stelle ich mir die Ausbildung vor? Zusätzlich wird auch das Wissen des Bewerbers über Berlin getestet! Auch für die mündliche Prüfung gibt es Punkte. Nach der mündlichen Prüfung wird wieder eine Rangliste erstellt. Die Besten müssen danach zur ärztlichen Untersuchung (Blut, Ergometer, etc.) und die Leumundüberprüfung bestehen. Falls man also schon einmal straffällig war, muss man das unbedingt in den Bewerbungsunterlagen erwähnen. Wer dies nicht tut, fliegt spätestens jetzt auf. Ehrlichkeit ist sehr wichtig, und auch straffällige Bewerber haben eine Chance: es ist immer eine Einzelfallentscheidung.

Wer nun alles gemeistert hat kann die Ausbildung in der Polizeischule beginnen. Letztes Jahr waren das 190 Bewerber/-innen. Die Ausbildung dauert 2,5 Jahre und kann bei besonders guten Leistungen auf 2 Jahre verkürzt werden. Im ersten Ausbildungsjahr lernen die Schüler/-innen Theorie und Praxis und müssen die erste Zwischenprüfung bestehen. Das zweite Jahr besteht aus noch mehr Theorie und den ersten Teil der Laufbahnprüfung. Im letzten Halbjahr findet eine praktische Einweisung statt und die Schüler/-innen müssen den zweiten Teil der Laufbahnprüfung bestehen. Die jungen Polizeibeamten werden nach Eignung und Bedarf übernommen. Das erste Jahr ist Probezeit.

Nicht verwechseln: Wer sich bei der Polizei Berlin bewirbt, bewirbt sich ausschließlich für das Land Berlin. Wer auf Bundesebene arbeiten will, muss sich bei der Bundespolizei bewerben – die hat andere Bewerbungsfristen!